Vorwort

Die Jagd als Mittel zur Befriedigung eines Urtriebes beim Menschen, mit gleichzeitiger tierschutzgerechter Regulierung der Wildbestände und dazu noch hohe Jagdpachtzahlungen an Grundstückeigentümer, das kann doch so verwerflich gar nicht sein, wie es inzwischen immer öfter von manchen Menschen hingestellt wird! So denken viele in der Bevölkerung.

Dennoch werden die Stimmen von Tierschützern immer lauter und es wirkt beinah schon so, als ob die Jagd mit Tierquälerei viel mehr zu tun hat, als das bisher aufgrund einer weit verbreiteten Meinung zu vermuten war.

Mit diesem Buch widme ich mich nicht nur den Vorwürfen der Tierschützer, sondern versuche zudem vorhandene Zustände aufzuzeigen, die nicht nur für Tiere, sondern auch für unsere Gesellschaft sehr nachteilig sind.

Leser welche meinen, dass Hobby-Jäger wichtige gemeinnützige Aufgaben erfüllen, werden erstaunt sein, was unsere Jägerschaft so alles zu verbergen und zu verschweigen hat und auf welch wackeligen Füßen deren Image thront. Lügen, Halbwahrheiten, Behauptungen, oberflächlich wirkende Schlagworte und gute Beziehungen zu den für sie wichtigsten Institutionen sind die Stützen, auf denen noch alles steht.

Nichts fürchten unsere Freizeit-Jäger daher mehr als eine über die heutige Jagdpraxis aufgeklärte Bevölkerung. Zwangsläufig würde das einen starken Ansehensverlust der Hobby-Jagd zur Folge haben.

Aber bei einem Ansehensverlust allein würde es dann nicht bleiben. Wegen der enormen Schädigungen, welche diese relativ kleine Gruppe, der um die 0,3% bis 0,4% unseres Bevölkerungsanteils ausmacht, der Gesamtbevölkerung zufügt, würde auch zwangsläufig die öffentliche Akzeptanz für dieses Hobby sehr stark sinken. Dann jedoch könnte es jenen jägerfreundlichen Politikern nicht mehr so problemlos wie bisher möglich sein, so manche dubiosen  Entscheidungen weiterhin zugunsten der Jägerschaft durchzusetzen.

Für diejenigen unter den Lesern, die als Tierschützer, als Jagdgeschädigte, als Grundstücksbesitzer, Naturfreunde, oder als Menschen, die gegen den Missbrauch unserer Naturschutzbewegung und gegen eine langsam und scheibchenweise immer stärker wirksam werdende Freiheitseinschränkung sich nicht mehr in ohnmächtiger Wut nur innerlich verzehren wollen, sondern derartige Zustände auch beenden mögen, habe ich Möglichkeiten aufgezeigt, mit denen man dieser skandalösen Entwicklung wirksam begegnen kann.

Im letzten Kapitel geht es noch um einige zusätzliche Gedanken, die möglicherweise zu einem undogmatischen Nachdenken, bezüglich unserer menschlichen Höherentwicklung und Verantwortung gegenüber den Tieren, anregen könnten. Auch damit will ich zeigen, dass die Jagdausübung in unserer hochentwickelten menschlichen Gesellschaft nicht mehr zeitgemäß ist.

F. Werner

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